IQ NRW Teilprojekt: "IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld"

Projektmitteilungen

MOZAIK berät auf der 16. Interkulturellen Berufs-und Informationsbörse am Informationsstand zu beruflichen Einstiegsmöglichkeiten und dem sog. Anerkennungsgesetz

Bielefeld. Am 14. November 2018 fand die 16. Interkulturelle Berufs- und Informationsbörse in der Volkshochschule Bielefeld statt. Das bundesweit einmalige Format findet jedes Jahr hohen Zuspruch und erreicht weit über 500 Besucher/-innen.

Das Kommunale Integrationszentrum organisierte die Börse mit der Unterstützung von MOZAIK, VHS, REGE mbH, Jobcenter, BAMF, BWB, städtischer Gleichstellungsstelle, Migrationsdiensten und dem Integrationsrat. Neben der Unterstützung bei der Koordinierung der interkulturellen Börse stand die MOZAIK gGmbH für Fragen zum beruflichen Einstieg in Deutschland zur Verfügung und beriet im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts: „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“  zu Themen der beruflichen Anerkennung ausländischer Abschlüsse.

Nach der Begrüßung und Eröffnung der Informationsbörse durch Frau Annegret Grewe (Integrationsbeauftragte der Stadt Bielefeld und stellv. Leiterin des KI), hatten die Besucher/-innendie Möglichkeit sich an den zahlreichen Informationsständen zu Fragen sprachlicher und beruflicher(Weiter-) Bildungsmöglichkeitenzu informieren. Am Bera-tungsstand von MOZAIK machten die MitarbeiterinnenRatsuchende auf den wöchentlich mittwochs angebotenen offenen Beratungstag der „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ aufmerksam. Ratsuchende u.a. aus Syrien, Irak, Argentinien, Frankreich und der Türkei wurden im Rahmen ihrer individuellen Qualifikationen zu den Möglichkeiten für eine berufliche Anerkennung informiert. Parallel zu dem Informationsangebot an den Ständen, fanden Fachforen zu neun verschiedenen Themen statt. Im Forum 9 informierte MOZAIK zum Thema „Erstinformationen zum beruflichen Einstieg für (Neu-) Eingewanderte“.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben sich an der interkulturellen Informationsbörse beteiligt:

Agentur für Arbeit Bielefeld • AIDS - Hilfe Bielefeld e.V. • Aidsprävention AWO Kreisver-band • AWO - Fachseminar für Altenpflege • Berlitz Deutschland GmbH • Berufliche Aus-bildung und Qualifizierung Jugendlicher und Erwachsener (BAJ) e.V. • Beruflicher Weiter-bildungsverbund Bielefeld (BWB) e.V. • Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BafFzA) • Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) • Bundesfreiwilli-gendienst, Bundesamt für Familie • Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. • Clearingstelle der Migrationsberatungsstellen für Erwachsene (MBE): AWO Kreis-verband Bielefeld e.V., Diakonie für Bielefeld gGmbH, DRK Kreisverband Bielefeld e.V., IBZ Friedenshaus e.V. u. des Jugendmigrationsdienstes des AWO KV • Deutsche Angestellten-Akademie GmbH (DAA) Bielefeld • DEKRA Akademie GmbH • Diakonie für Bielefeld gGmbH - Integrationsagentur und „Perspektive Job“ • DRK Kreisverband Bielefeld e.V. - Migrationsdienst • EigenSinn e.V. • Fortbildungsakademie der Wirtschaft FAW • Fachse-minar für Altenpflege AWO • Fachseminar für Altenpflege im Ev. Johanneswerk - Diakonie für Bielefeld gGmbH • Frauennotruf Bielefeld e.V. • Gesellschaft für Sozialarbeit e.V. - FB Lebensräume • Handwerksbildungszentrum (HBZ) Brackwede - Fachbereich Bau • Hand-werkskammer OWL zu Bielefeld • IBZ Friedenshaus e.V. • Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld • Integrationskurs träger: AWO Kreisverband Bielefeld e.V., Bildungswerk des Bielefelder Schulvereins e.V. (BiBiS), Dialog Consulting, Euro-Schulen Nord GmbH (ESO), Inlingua Sprachcenter Bielefeld, Internationaler Bund IB Bielefeld • Jobcenter Arbeitplus Bielefeld • kefb Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Biele-feld • Mädchenhaus Bielefeld e.V. Beratungsstelle • MOZAIK gGmbH • Netzwerk Lippe • Piening GmbH • Pro Familia OV - Beratungsstelle Bielefeld • Psychologischer Beratungs-dienst (GfS) • Psychologische Frauenberatung e.V. • Regionale Personalentwicklungsge-sellschaft mbH • REGE mbH Jugend • Stadt Bielefeld: Abendgymnasium, Abendrealschule, Amt für Personal u. Organisation, Gleichstellungsstelle/Frauenbüro, Kommunales Integra-tionszentrum, Stadtbibliothek und Volkshochschule • Universität Bielefeld - International Office • Verbraucherberatung • v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel • Westfalenkolleg Bielefeld

Bildergalerie des 16. Interkulturellen Berufs-und Informationsbörse:

Hohe Motivation und Lernwilligkeit können Defizite kompensieren -Unternehmen sind bereit Grenzen für Geflüchtete zu senken

Bielefeld- Am 28. Juni 2018 fand ein IQ Austauschworkshop zu den Themen Unterneh-men integrieren Flüchtlinge und Faire Integration statt. Die MOZAIK gGmbH organisierte diesen IQ Austauschworkshop für Teilnehmende aus Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich sowie Flüchtlings- und Migrationsberatungsstellen aus Bielefeld. 15 Teilnehmende trafen sich in den Räumlichkeiten des Arcadia Hotel Bielefeld.

Bei der nachhaltigen Integration von Neuzugewanderten/Geflüchteten auf dem Arbeits-markt spielen Unternehmen eine wichtige Rolle, da sie Arbeits-, Ausbildungs- oder Prakti-kumsplätze zur Verfügung stellen können. Welche Anforderungen haben Unternehmen an neuzugewanderte/geflüchtete Arbeitnehmer? Wie sehen die bisherigen Erfahrungen aus? Wie kann die Integration von Neuzugewanderten/Geflüchteten möglichst erfolgreich gestaltet werden? In diesem Zusammenhang ist unter anderem auch wichtig, dass Neuzu-gewanderte/Geflüchtete über ihre Rechte als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer informiert und dadurch vor Benachteiligung und Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt ge-schützt werden. Die MOZAIK gGmbH lud hierzu verschiedene regionale Akteure aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich ein, um ihnen Austauschmöglichkeiten zu diesen Themen zu bieten.

Cemalettin Özer (MOZAIK gGmbH) begrüßte gemeinsam mit Makbule Çevik (MOZAIK gGmbH) die Teilnehmenden zum IQ Austauschworkshop. Anschließend präsentierte Mak-bule Çevik die Statistiken zu den geflüchteten Ratsuchenden aus der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld. Demnach wurden im Zeitraum von Januar 2016 bis zum 31. Mai 2018 insgesamt 1.218 Ratsuchende, 467 Frauen und 751 Männer, zu ihren ausländischen (beruflichen) Abschlüssen aus dem Ausland beraten. Der Anteil der Geflüchteten beträgt 628 Ratsuchenden und liegt somit bei 52 Prozent. Insge-samt wurden 1.599 Beratungen durchgeführt, wobei 49 Prozent der Intensivberatungen bei Geflüchteten durchgeführt wurden. Anschließend stellte Makbule Çevik ausgewählte Zwischenergebnisse der Verbleibsbefragung von MOZAIK vor. Hierbei handelt es sich um statistisch auswertbare Zahlen von Ratsuchenden, welche in 2015, 2016 und 2017 in der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung bei MOAZIK waren und zur Zeit per Mail und telefonisch zwecks Verbleib abgefragt werden. Demnach haben rund 63 Prozent der Be-fragten nach der Beratung einen Antrag auf Anerkennung beantragt. Ca. 33 Prozent der Befragten gaben an mithilfe des positiven Bescheids ihre Erwerbstätigkeit verbessert zu haben.

Als nächstes berichtete Constantin Bräunig vom Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge anhand eines Online Beitrags unter anderem über Beweggründe von Unter-nehmen Geflüchtete einzustellen, Herausforderungen bei der Beschäftigung Geflüchteter und Erfolgsfaktoren bei der Beschäftigung Geflüchteter. Anhand von Statistiken stellt Constantin Bräunig die Beweggründe von Unternehmen Geflüchtete einzustellen dar. Demnach möchten 86 Prozent der Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen indem sie Geflüchtete beschäftigen, rund 57 Prozent motivierte Mitarbeitende einstellen und weitere 43 Prozent offene Ausbildungsplätze besetzen. Hierbei sind sie durchaus bereit Mehraufwand zu betreiben, da die Hohe  Motivation der Mitarbeitenden andere Defizite ausgleichen und eine „großzügigere“ Personalauswahl betriebswirtschaftliche Vorteile ermöglichen kann. Als Herausforderung bzw. Hindernis dagegen werden kompli-zierte Verfahren und Vorschriften zu Aufenthaltsstatus und Arbeitsmarktzugang sowie die Unsicherheit bei der Personalplanung wegen drohender Abschiebung genannt. Das Thema Sprache, welches von vielen immer wieder als das größte Hindernis angesehen wird, wird zwar als Hürde benannt, aber Unternehmen sind zuversichtlich bei der Überwindung aktiv unterstützen zu können.

Nach einer kurzen Pause stellte Aydoǧan Gül vom DGB Bildungswerk BUND das Teilprojekt Faire Integration vor. Das Teilprojekt des Förderprogramms „Integration durch Quali-fizierung“ (IQ), gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), wird bundesweit von verschiedenen Trägern umgesetzt. In NRW wird das Teilprojekt seit 2017 in Dortmund vom DGB Bildungswerk Bund durchgeführt. Aydoǧan Gül berichtete über die Risiken für Geflüchtete auf dem deutschen Arbeitsmarkt und wies auf die möglichen Fol-gen, wie. Z.B. Ausbeutung, Unsicherheit, Armut, Unzufriedenheit, Perspektivlosigkeit, Krankheit und Konflikte, hin. Anhand von gezielter Beratung, Unterstützung und Empo-werment verfolgt das Teilprojekt das Ziel die Arbeitsausbeutung von Geflüchteten durch Kontrolle und rechtliche Durchsetzungskraft, Rückenstärkung bei der Wahrnehmung ihrer Rechte, Beratung, Begleitung, Aufklärung und Ermittlung zu bekämpfen.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an dem Austauschworkshop teilge-nommen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, Handwerks-kammer OWL zu Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, samo.fa Interkultureller Elternverein e.V., ESTA Bildungs-werk, Kulturelle Vielfalt in Betrieben, Hochschule Niederrhein und DGB Bildungswerk BUND.

Bildergalerie des Bielefelder IQ Austauschworkshops:

MOZAIK informiert auf der 25. Infobörse Frau und Beruf zu den Anerkennungswegen ausländischer Abschlüsse

Bielefeld - Am 10. Februar 2018 lud das Netzwerk „Frau und Beruf“ zur 25. Infobörse in die Volkshochschule in der Ravensberger Spinnerei ein. In diesem Jubiläumsjahr waren erneut zahlreiche Ausstellerinnen und Austeller vertreten, um die Zielgruppe der Frauen zu erreichen.

Für Fragen der beruflichen Orientierung und Weiterbildung standen Vertreterinnen und Vertreter der (Weiter-)Bildungsträger, Beratungsstellen, Institutionen wie Arbeitsagentur, Jobcenter und Handwerkskammer und Netzwerke zur Verfügung. Die Infobörse Frau und Beruf bot eine Fülle von Informationen, ermöglichte persönliche Kontakte, setzte Impulse, förderte Vernetzung und Austausch.


So konnten die Besucherinnen u.a. einen Bewerbungsmappencheck durch die Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Arbeitplus Bielefeld durchführen lassen, einen kostenlosen Bewerbungsfotoservice in Anspruch nehmen oder ein berufliches Kurzcoaching erhalten. In weiteren Workshops und Vorträgen erreichten die Frauen wichtige Informationen z.B. zum Thema Orientierung nach der Familienzeit, Life/Work Planning und dazu, wie eigene Stärken und Potenziale entdeckt werden können.


An ausgewiesenen Messeständen standen Experten und Expertinnen für die Besucherinnen bereit, um Fragen zu Fachthemen wie z.B. Minijob, Teilzeitausbildung, Wiedereinstieg in den Beruf nach Elternzeit, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und Rente zu beantwor-ten.


Am Beratungsstand von MOZAIK gab Frau Linda Boly (Projektmitarbeiterin) u.a. Informationen dazu, welche Unterlagen für eine berufliche Anerkennung benötigt werden und machte Ratsuchende auf den wöchentlich mittwochs angebotenen offenen Beratungstag der „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ aufmerk-sam. Ebenfalls wurde auf weitere Beratungsangebote von MOZAIK hingewiesen (Prämien-gutschein, Bildungsscheck und Beratung zur beruflichen Entwicklung).


Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an der interkulturellen Informations-börse teilgenommen:

Agentur für Arbeit Bielefeld, Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh, BellZett. e. V., Beruflicher Weiterbildungsverbund Bielefeld (BWB) e. V., Bil-dungsstätte Einschlingen, Bundeswehr, Karriereberatungsbüro Bielefeld, Creos Lernideen und Beratung GmbH, Deutsche Angestellten-Akademie GmbH, Entfaltungs-Werkstatt, (Lehr)Coaching–(Lehr) Training–(Großgruppen)Moderation, ESTA Bildungswerk gGmbH, Ev. Johanneswerk e. V., FGE TrainingsCenter, Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH, Frauenbranchenbuch OWL, Frauennotruf Bielefeld e. V., Gleichstellungsstelle – Frauenbüro der Stadt Bielefeld, Grone Bildungszentren NRW GmbH, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Hochschule Ostwestfalen-Lippe, IN VIA Bielefeld – Herford e. V., Jobcen-ter Arbeitplus, Kunsttherapeutin, Wichtrud Kaufmann, Lifestyle – coacht berät trainiert, MOZAIK gemeinnützige Gesellschaft für Interkulturelle Bildungs- und Beratungsangebote mbH, Polizei Bielefeld, Praxis für körperorientierte Psychotherapie, pro Team GmbH, Psy-chologische Frauenberatung e. V., Rasper & Busch Unternehmensberatung GbR, REGE mbH, START NRW GmbH, ULTIMO VerwaltungsDienstleistungen GmbH, Universität Biele-feld, Universität Paderborn, Uta Hüffmeier: Beratung, Nicole Fally: Hier & Jetzt-kreative Traumakompetenz, VHS der Stadt Bielefeld, V. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel –Stiftung Nazareth, WEGE Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, Weiterbildungskolleg der Stadt Bielefeld, Abendgymnasium.

 

Bildergalerie der Veranstaltung:

Workshop-Tagen zu Möglichkeiten der Anerkennung ausländischer Abschlüsse

Jedes Jahr kommen junge Menschen aus aller Welt für ein freiwilliges soziales Jahr nach Bethel (von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel). Die Teilnehmenden stammen unter anderem aus den USA, Uganda, Nicaragua und Tadschikistan, Tansania, Nepal und Brasilien, Russland und der Ukraine. Als Freiwillige sind sie in unterschiedlichen Bethel- Einrichtungen in Bielefeld und Niedersachsen aktiv.

An zwei Workshop- Terminen (11.01.und 22.01.2018), kamen die Teilnehmenden im Se-minarraum des Assapheum am Bethelplatz zusammen, um als Freiwillige im Betheljahr International (BJ), in ihrer besonderen Situation informiert zu werden. So ging es, wie bei anderen Betheljahr Teilnehmenden auch, um eine Klärung der eigenen beruflichen und persönlichen Anschlussperspektive und um die nötigen zusätzlichen Schritte, wie z.B. eine Anerkennung der ausländischen Zeugnisse und den Spracherwerb.

Zu Beginn der Workshop- Tage, wurden zunächst  die Erwartungen der Teilnehmenden an das Seminar erfragt. Die Lernziele und Fragen wurden von den Referentinnen und Refe-renten der Freiwilligenagetur Bethel international, an einer Pinnwand gesammelt. Ebenso wurden die Freiwilligen gebeten, sich zu ihren Plänen vor und während des Betheljahrs mittels einer Soziometrischen Aufstellung zu positionieren. Deutlich wurde hier, dass viele der Freiwilligen sich vorstellen können eine neue Berufsausbildung oder ein Studium in Deutschland zu beginnen. Einige wollten jedoch an ihren absolvierten Hochschulabschlüs-sen anknüpfen bzw. im erlernten Beruf weiterarbeiten. Zu den Möglichkeiten der „Aner-kennung ausländischer Abschlüsse“, referierte Frau Linda Boly (Projektmitarbeiterin bei MOZAIK gGmbH) und machte die Freiwilligen auf den wöchentlich angebotenen offenen Beratungstag der „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Biele-feld“ aufmerksam. Frau Boly nahm Terminwünsche für die individuelle BQFG-Beratung auf und ging im anschließenden Workshop auf individuelle Fragen der Teilnehmenden ein.

Ein weiterer externer Referent, Herr Thomas Kreutz, vom Stiftungsbereich Altenhilfe Sa-repta und zuständig für das Qualitätsmanagement, informierte die Teilnehmenden zum Thema Ausbildung im Bereich Alten-, und Gesundheits- u. Krankenpflege. Herr Kreutz erläuterte unter anderem, dass die Ausbildungsgänge ab 2020 zusammengelegt (Lehrjahr 1 und 2, danach Spezialisierungsmöglichkeiten) werden und es ergänzend zur beruflichen Pflegeausbildung, ein Pflegestudium geben wird, um den Pflegeberuf attraktiver zu ma-chen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Weiteres zentrales Thema der Informationsveranstaltung war der Spracherwerb. Im ge-meinsamen Gespräch mit einer weiteren Referentin und Sprachdozentin für Deutsch als Fremdsprache, Frau Britta Thomas, wurde diskutiert, welches Sprachniveau für eine gelin-gende Ausbildungszeit ratsam ist (B2 Niveau). Wichtige Hinweise gab Frau Thomas dazu, dass es Unterschiede bei den Anbietern von Sprachkursen und Sprachzertifikaten gibt und händigte den Teilnehmenden Übungstest und eine Übersicht der unterschiedlichen Prü-fungen aus. Ebenso betonte Frau Thomas, den Mehrwert einer homogenen Sprachlern-gruppe. Ein weiterer Themenkomplex galt dem Thema Studium in Deutschland, dabei wurde deutlich, dass es vom jeweiligen Studienfach und der Hochschule abhängig ist und dass vor allem die Sprachvoraussetzungen gegeben sein müssen.


Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an der Informationsveranstaltung teilgenommen:

Frau Anja Maas, Frau Britta Pohl, Frau Carolin Ilgner, Frau Laura Czok, Frau Annika Bäcker, Herr Björn Petry (Referentinnen und Referenten der Freiwilligenagentur Bethel)
Frau Britta Thomas, Dozentin für Deutsch als Fremdsprache
Herr Thomas Kreutz, Stiftung Sarapta, Altenpflege, Qualitätsmanagement

Bildergalerie der Informationsveranstaltung:

Informationsveranstaltung für Sprachkursteilnehmende des AWO Kreisverbands Bielefeld e.V.

MOZAIK gGmbH informiert Sprachkursteilnehmende des AWO Kreisverbands Bielefeld e.V. zum Thema „Anerkennung ausländischer Abschlüsse“

Insgesamt 13 Kursteilnehmende des ESF- BAMF-Projekts BuS – Kurse der Sprachschule der Arbeiterwohlfahrt KV Bielefeld e.V., wurden am 14.12.2017 bei der MOZAIK gGmbH zum Thema „Anerkennung ausländischer Abschlüsse“ informiert.


In den BuS- Sprachkursen der AWO KV Bielefeld e.V. werden Geflüchtete durch Frau Gab-riele Kunze- Schulze, Integrationsbegleiterin, und Frau Christiane Held, Sprachdozentin, sowohl beruflich als auch sprachlich für den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt vor-bereitet und somit fit für einen selbstfinanzierten Lebensunterhalt gemacht.


Nach dem Vortrag zum Thema „Anerkennung ausländischer Abschlüsse“ machte Frau Linda Boly, MOZAIK gGmbH, die Ratsuchenden auf den wöchentlich angebotenen offenen Beratungstag der „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Biele-feld“ aufmerksam und nahm Terminwünsche für die individuelle BQFG-Beratung auf.


Weiteres zentrales Thema der Informationsveranstaltung war der Erwerb einer Ausbil-dungsstelle. Im gemeinsamen Gespräch wurde diskutiert, welches Sprachniveau für eine gelingende Ausbildungszeit ratsam ist bzw. von Ausbildungsbetrieben gefordert wird und wie viele Bewerbungen schätzungsweise geschrieben werden müssen. Ebenso wurde auf die Vielzahl der möglichen dualen-Ausbildungsberufe, sowie auf die Branchen hingewie-sen, in denen derzeit vermehrt Lehrlinge gesucht werden, z.B. in den Pflege- und Hand-werksberufen.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an der Informationsveranstaltung teilgenommen:

Frau Gabriele Kunze- Schulze (Integrationsbegleitung; AWO KV Bielefeld e.V.)
Frau Christiane Held (Sprachdozentin; AWO KV Bielefeld e.V.)

Bildergalerie der Informationsveranstaltung:

Trauma und Traumafolgestörung als Hindernis in der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Zwei Expertinnen für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin trafen sich mit 14 regionalen Teilnehmenden zwecks fachlichem Input und Austausch zum Thema traumatisierte Geflüchtete und Arbeitsmarktintegration

Bielefeld- Am 06. Dezember 2017 führte die MOZAIK gGmbH im Berufsinformations-zentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit in Bielefeld einen IQ Workshop zum Thema „Psy-chosomatische Hindernisse von Geflüchteten in der Arbeitsmarktintegration“ durch. 14 Teilnehmende aus dem Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich aus Bielefeld, Halle und Herford erhielten von Dr. med. Andrea Möllering, Chefärztin der Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin, und Dipl.-Psych. Iris Franzke, Mitarbeiterin des Psychosozialen Zentrums Bielefeld (PSZ), fachlichen Input und gingen anschließend gemeinsam in den Austausch.

Viele Menschen mit Fluchterfahrung sind häufig psychisch traumatisiert und zeigen erst zeitverzögert psychosomatische Belastungsstörungen auf. In Bielefeld leben ca. 7000 ge-flüchtete Menschen, von denen über 4000 in den Jahren 2015 und 2016 zugewiesen wurden und Unterstützung benötigen. Dies stellt Institutionen, Einrichtungen und Personen (Beraterinnen und Berater) im Bereich der Flüchtlingsarbeit mit dem Schwerpunkt Arbeitsmarktintegration vor Hindernisse, da den Betroffenen oftmals nur sehr begrenzte Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.


Die MOZAIK gGmbH hat zu diesem Thema zwei Referentinnen der Klinik für Psychothera-peutische und Psychosomatische Medizin (Ev. Krankenhaus Bielefeld gGmbH v. Bodel-schwinghsche Stiftungen Evangelisches Johanneswerk) sowie verschiedene regionale Ak-teure aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich eingeladen, um ihnen in diesem Rahmen Austauschmöglichkeiten zu bieten. Nach der Begrüßung und kurzen Ein-führung durch den IQ Teilprojektleiter Cemalettin Özer stellten sich die einzelnen Teil-nehmenden in einer kurzen Vorstellungsrunde vor. Anschließend übernahm Dr. med. Andrea Möllering das Wort und berichtet zunächst über ihre Arbeit im psychosozialen Zentrum (PSZ), welches es seit 2014 in Bielefeld gibt. „In 2016 wurden 190 Patienten be-handelt. Insgesamt haben wir Geflüchtete aus 25 verschiedenen Ländern, “ erklärte Dr. med. Andrea Möllering und führte weiter aus „oftmals verfügen die Patienten nicht über ausreichende Sprachkenntnisse, sodass wir mit Sprach- und Kulturmittlern arbeiten.“ Im weiteren Verlauf ihres Vortrags ging sie auf die Definition und die Grundlagen der Trauma und Traumafolgestörungen ein.


Nachdem es im ersten Teil des Workshops primär um das Verständnis, die Definition zur Einordnung von posttraumatischen Belastungsstörungen sowie die möglichen körperlichen Reaktionen ging, übernahm Iris Franzke den zweiten Teil. Sie wies zunächst auf die Notfallrufnummern und Institutionen in Bielefeld hin, die von den Anwesenden bei Bedarf im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit nutzen sollten. Hierzu verteilte sie eine Liste mit den notwendigen Notfallrufnummern. Anschließend ging sie auf das Thema „Umgang mit traumatisierten Menschen“ ein und erklärte ausführlich mögliche Techniken und Um-gangsformen, die ratsam im Umgang mit den Betroffenen sind. „Es sollte versucht werden vorhandene Ressourcen zu klären und zu stärken, um nicht immer auf Belastungen zu schauen. Ressourcen oder Kraftquellen können z.B. persönliche Neigungen, Fähigkeiten, Hobbies oder Sozialkontakte sein.“, erklärte sie und untermalte ihre Erklärung mit prakti-schen Beispielen.


Abschließend erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit Fragen zu Beispielen aus der eigenen Beratungspraxis zu stellen. Hierbei wurden neben dem intensiven Austausch konkrete Handlungsempfehlungen von beiden Referentinnen ausgesprochen.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an dem Workshop teilgenommen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, Jobcenter Herford, samo.fa „Stärkung der Aktiven aus Migrante-norganisationen in der Flüchtlingsarbeit“, INTAL Bildung und Beruf e.V. und Sportfreunde Sennestadt e.V.

Bildergalerie des Bielefelder IQ Workshops:

Erstinformationen zum beruflichen Einstieg für (Neu-) Eingewanderte (22.11.2017)

MOZAIK berät (Neu-) Eingewanderte auf der 15. Interkultu-rellen Berufs- und Informationsbörse in Fachforum und am Informationsstand zu beruflichen Einstiegsmöglichkeiten

Bielefeld - Am 22. November 2017 fand die 15. Interkulturelle Berufs- und Informationsbörse in der Volkshochschule Bielefeld statt. Dieses Erfolgsmodell, welches bundesweit einmalig ist, erreicht jedes Jahr weit über 500 Besucher/-innen.

Der Akzent der diesjährigen Börse lag auf der Information von (Neu-) Eingewanderten. Die Zielgruppe wurde über die vielfältigen Sprach-/Integrationskursanbieter, die Internationa-len Klassen der Berufskollegs sowie das Jobcenter und das Jugendhaus/REGE weitere Beratungsdienste und Anlaufstellen für Neuzugewanderte in der Stadt erreicht.


An rund 40 Informationsständen bot die Interkulturelle Berufs- und Informationsbörse den Besucherinnen und Besuchern zum einen Gelegenheit für persönliche Gespräche und zum anderen in diesem Jahr verstärkt Möglichkeiten zur praktischen Erprobung von Berufen. Die MOZAIK gGmbH stand für Fragen zum beruflichen Einstieg in Deutschland zur Verfügung und beriet im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts: „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“  zu Themen der beruflichen Anerkennung ausländischer Abschlüsse.


Nach der Begrüßung und Eröffnung der Informationsbörse durch die Bürgermeisterin Frau Karin Schrader, Frau Annegret Grewe (Stellv. Leiterin des KI Integrationsbeauftragte der Stadt Bielefeld) und mehrsprachigen Übersetzern, konnten sich die Besucher an den zahl-reichen Informationsständen zu Fragen sprachlicher und beruflicher (Weiter-) Bildungsmöglichkeiten informieren lassen. Am Beratungsstand von MOZAIK machten die Mitarbeiterinnen, Ratsuchende auf den wöchentlich mittwochs angebotenen offenen Beratungstag der „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ aufmerksam und gaben u.a. Informationen dazu, welche Unterlagen für eine berufliche Anerkennung benötigt werden. Parallel zu dem Informationsangebot an den Ständen, fanden Fachforen zu acht verschiedenen Themen statt. Im Forum von MOZAIK haben in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler einer internationalen Klasse, als auch eine Klasse für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz mit der Möglichkeit zum Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Abschlusses teilgenommen.


Nach einem kürzerem Input zum Verfahren der Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen, stellte Frau Linda Boly (MOZAIK gGmbH), u.a. die wichtigsten Schritte für den Erwerb einer Ausbildungsstelle vor. Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde auf bereits erfolgte Praktika in Deutschland eingegangen und erste per-sönliche Erlebnisse aus Vorstellungsgesprächen in Deutschland diskutiert. Insgesamt zeigte sich im Fachforum bei den jungen Menschen, eine hohe Zielstrebigkeit und Motivation einen Ausbildungsplatz in Deutschland zu erwerben. Ebenso verdeutlichte sich die Wichtigkeit einer guten Begleitung und intensiver Netzwerkarbeit für die Ausbildungsmarktintegration von (Neu-) Eingewanderten.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an der interkulturellen Informationsbörse teilgenommen:

Integrationsrat u. Kommunales Integrationszentrum der Stadt Bielefeld, Volkshochschule der Stadt Bielefeld, Integrationskursträger, Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. / Projekt ALFA-Mobil, Berlitz Deutschland e.V. Sprachschule,  Projekt "Perspektive Job" / Diakonie Verband Brackwede, DAA, Kefb Katholische Erwachsenen- und Familienbildung, MOZAIK gGmbH , Agentur für Arbeit Bielefeld , Jobcenter Arbeitplus Bielefeld, Jugendhaus REGE mbH, REGE mbH, Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, Handwerkskammer Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld, Fortbildungsakademie der Wirtschaft FAW, Beruflicher Weiterbildungsverbund Bielefeld e.V. BWB , Personalamt  der Stadt Bielefeld, AWO Fachseminar für Altenpflege , Bundesamt f Familie u. zivilgesellschaftliche Aufgaben – Bundesfreiwilligendienst, Stadtbibliothek Bielefeld, Fachseminar für Altenpflege im Ev. Johanneswerk, Abendgymnasium, Universität Biele-feld—International Office, Westfalenkolleg, Frauenbüro der Stadt Bielefeld, Psychologischer Beratungsdienst (GfS), Mädchenhaus Bielefeld e.V., Psychologische Frauenberatung e:V., Frauennotruf Bielefeld e.V., Eigensinn e.V., Pro Familia OV - Beratungsstelle Bielefeld, AIDS-Hilfe Bielefeld e.V. u. AWO KV Aidsprävention, Lebensräume - Gesellschaft für Sozialarbeit e.V., Diakonie für Bielefeld—Integrationsagentur, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), DRK KV Bielefeld / DRK  Migrationsarbeit, IBZ e.V., Clearingstelle: Migrationsberatung für Erwachsene / Jugendmigrationsdienst, Verbraucherzentrale NRW e.V. , Beratungsstelle Bielefeld, V. Bodelschwingsche Stiftungen Bethel, Dekra, Berufliche Ausbildung und Qualifizierung e.V. (BAJ), Netzwerk Lippe (Kompetenzanalyse), Hand-werksbildungszentrum Bielefeld—Fachbereich Bau, und Piening Personal GmbH.

Bildergalerie des 15. Interkulturellen Berufs-und Informationsbörse:

Beschäftigungsmöglichkeiten für geflüchtete Ingenieure schaffen (04.07.17)

35 geflüchtete Ingenieure sowie 15 Unternehmensvertreter trafen sich auf der Netzwerkveranstaltung von WAGO und VDI OWL in Minden

Minden - Am 04. Juli 2017 luden WAGO und VDI OWL geflüchtete Ingenieure, Unternehmensvertreter sowie Ansprechpartner von Beratungsinstitutionen, des Jobcenters und der Agentur für Arbeit zum Austausch ein. Gemeinsam mit Netzwerkpartnern aus der Region tauschten sich Unternehmensvertreter von WAGO, die sich aktiv für die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Beschäftigung einsetzen, über die bisher gemachten Erfahrungen mit Geflüchteten sowie über vorhandene Reglementierungen und die damit einhergehenden Hindernisse aus. Thema war vor allem auch, wie zum Beispiel das Potenzial und die mitgebrachte Qualifikation von geflüchteten Ingenieuren optimal auf dem deutschen Arbeitsmarkt eingesetzt werden kann.

Geflüchtete sind hoch motivieret und wollen arbeiten. Für klein- und mittelständische Unternehmen, welche Geflüchtete einstellen wollen, bringen sie eine Reihe von Vorteile. Neben der hohen Motivation verfügen sie über interkulturelle Kompetenzen und zeigen eine sehr starke Leistungsbereitschaft. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen aber, dass Probleme und Hindernisse, die vor und während der Zusammenarbeit entstehen, die Arbeitsmarktintegration mit Geflüchteten erschwert. Hierbei stellen sich mangelnde Deutsch- sowie Fachkenntnisse, rechtliche Rahmenbedingung für Geflüchtete und die mitgebrachten ausländischen Qualifikationen als die größten Hindernisse dar.

Die Firma WAGO Kontakttechnik GgmbH & Co.KG aus Minden und der VDI OWL luden in diesem Rahmen zu einem offenen Arbeitstreffen ein, um mit Unternehmensvertretern, welche daran interessiert sind die Potenziale der geflüchteten Ingenieure zu nutzen, mögliche Hindernisgründe zu erfragen und mit Vertretern aus Beratungsstellen sowie der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Konzepte und Methoden zu entwickeln. Dadurch sollen vor allem die Wege auf dem Arbeitsmarkt für die Geflüchteten verbessert werden. Organisiert wurde dieses offene Arbeitstreffen durch Nadine Schiller (Dep. Enviroment Health Safety/ Coperate Social Responsibilty) in Zusammenarbeit mit Friederike David (Leiterin Geschäftsstelle VDI OWL).

Der Schwerpunkt lag im interaktiven Kennenlernen, in dem sich jeweils 7-8 Personen im Gruppengespräch vorstellten und Erfahrungen und Herausforderungen aus der jeweiligen Perspektive des Geflüchteten, des Arbeitsgebers und der Beratungseinrichtungen diskutierten. In der zweiten Vorstellungsrunde wurden Chancen und Lösungsansätze für die zuvor identifizierten Herausforderungen diskutiert.

Kani Karim, wissenschaftliche Mitarbeiterin der MOZAIK gGmbH, berichtete im Gruppengespräch über Ihre Erfahrungen mit geflüchteten Ingenieuren, welche sie im Rah-men ihrer Arbeit in der mehrsprachigen Erst- und Verweisberatung gesammelt hat. Die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung von MOZAIK bietet Ratsuchenden Unterstützung bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, um anhand der individuellen Qualifikationen eine volle Gleichwertigkeit ihres Berufsabschlusses zu erhalten. Durch die Kooperation von MOZAIK und dem VDI werden die Wege auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Geflüchtete ein Schritt weiter geebnet.

Ansprechpartner der Agentur für Arbeit und des Jobcenters informierten über die rechtlichen Möglichkeiten. Trotzt einiger vorhandenen Barrieren wirbt die Bundesagentur für Arbeit dafür, dass geflüchtete Menschen eingestellt werden sollten. Hier wurden die Unternehmen ermutigt im Einzelfall bei den zuständigen Stellen nachzufragen, denn es gäbe vielerlei Unterstützung bei Einstellungen oder der Praktikumsvergabe für Geflüchtete, betonte Herr Manfred Neumann vom Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld. Weiterhin verwies er auf die sehr gute Zusammenarbeit mit dem MOZAIK Team, welche im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ über ein regional sehr gutes Netzwerk mit Akteuren aus Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen, dem Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich verfügt.

Fünf Jahre Berufs-Qualifikations-Feststellungs-Gesetz (BQFG) (26.06.17)

Austausch über Erfahrungen, Hindernisse und mögliche Lösungsansätze zum beruflichen Anerkennungsprozess

Bielefeld- Am 26. Juni 2017 führte die MOZAIK gGmbH einen IQ Austauschworkshop zum Thema „Fünf Jahre berufliches Anerkennungsgesetz – mit und für u.a. Berater/-innen aus Bielefeld“ durch. 15 Beraterinnen und Berater aus Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen, dem Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich tauschten sich über die bisherigen Erfahrungen und vorhandene Hindernisse im beruflichen Anerkennungsprozess aus.

Seit dem 1. April 2012 gibt es das „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ (BQFG). Bewerberinnen und Bewerber mit staatlich anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen haben einen Rechtsanspruch auf Überprüfung der Gleichwertigkeit mit einem deutschen Berufsabschluss. Anlässlich des 5-jährigen Bestehens des Gesetzes hat die MOZAIK gGmbH gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum Stadt Bielefeld Beraterinnen und Berater aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich eingeladen, um ihnen Austauschmöglichkeiten zu geben und um über bisherige Erfahrungen oder vorhandene Hindernisse im beruflichen Anerkennungsprozess zu diskutieren.

Frau Annegret Grewe (Stellv. Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Integrationsbeauftragte der Stadt Bielefeld) begrüßte die Teilnehmenden und wies einleitend auf die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit der regionalen Akteure hin, um neuzugewanderte Menschen in Bielefeld bestmöglich beraten zu können. Anschließend übernahm der IQ Teilprojektleiter Cemalettin Özer die Begrüßung und stellte einige Zahlen aus der Bundesstatistik der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung vor.

Nach einer Vorstellungsrunde der einzelnen Teilnehmenden präsentierte Makbule Çevik (MOZAIK gGmbH) Statistiken bezüglich der Ratsuchenden, die von 2012 bis 2016 in der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld waren. Attila Sepsi (Einstiegsberater der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld) stellte anschließend die aktuellen Statistiken der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld vor und Gabriele Braun (IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberaterin der HWK) wiederum die aktuellen Statistiken der Handwerkskammer Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld.

„1156 Personen wurden im angegeben Zeitraum beraten“, stellte Makbule Ҫevik die detaillierten Zahlen vor und führte weiter aus. „In den Intensiv- und Verweisberatungen wurden vor allem Ratsuchende zwischen 25 und 40 Jahren (62 Prozent) und mehr Männer (68 Prozent) als Frauen (32 Prozent) beraten.“ Insgesamt wurden Ratsuchende aus 85 verschiedenen Ländern beraten, wobei die Mehrzahl der Ratsuchenden (21 Prozent) in 2015 in Deutschland eingewandert sind. 30 Prozent der Ratsuchenden wurden zu sogenannten Referenzberufen aus dem Bereich „sonstige Länderberufe“ (z.B. Ingenieur/-in, Architekt/-in, Politikwissenschaftler/-in, usw.) und zu 27 Prozent aus dem Kaufmännischen Bereich (z.B. Kauffrau für Büromanagement, Kauffrau für Tourismus und Freizeit, Bankkauffrau etc.) beraten. Weitere 19 Prozent wurden zum Referenzberuf Arzt/Ärztin und Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, 14 Prozent Lehrer/-in und Erzieher/-in sowie 10 Prozent zu den Handwerksberufen beraten.

Im Anschluss stellte Attila Sepsi, der als Einstiegsberater der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld tätig ist,die aktuellen Statistiken der IHK FOSA zum Thema „Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse - 5 Jahre BQFG“ vor. Demnach wurden im Zeitraum 01.04.2012 – 31.03.2017 insgesamt 16.402 Anträge gestellt. Die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld belegt mit 1.049 gestellten Anträgen, nach der IHK für München und Oberbayern, mit 1623 gestellten Anträgen den zweiten Platz. Den dritten Platz belegt die IHK zu Berlin mit 958 Anträgen. Die Abschlüsse stammen aus 139 verschiedenen Herkunftsländern, wobei Polen mit 2.424 an erster Stelle, Russland mit 1.273 an zweiter Stelle und die Türkei mit 1134 steht. Zu 159 verschiedenen Referenzberufen wurden Anträge gestellt - 36 Prozent im Bereich der Kaufmännischen Berufe, 24 Prozent im Bereich der Elektronikberufe und im Bereich der Metallberufe.

Die Anträge von Spätaussiedlern werden in der IHK Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld beschieden, alle anderen Anträge werden zentral in der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) in Nürnberg beschieden.

Gabriele Braun, die als IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberaterin der HWK Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld tätig ist, stellte anschließend die aktuellen Statistiken zum Thema „Das Anerkennungsgesetz (BQFG) - Zahlen der HWK OWL zu Bielefeld“ vor. Im Gegensatz zu der IHK, die zur Bearbeitung der Anträge eine Zentralstelle in Nürnberg hat, bestimmt die zuständige Handwerkammer einvernehmlich mit dem Antragsteller, welcher deutscher Beruf seinem Abschluss entspricht und bearbeitet die Anträge in der örtlichen Kammer. In NRW gibt es insgesamt 7 Kammern. Von 2012 bis heute wurden 785 Kontakte hergestellt, von denen bis zum 01.06.2017 240 formelle Anträge gestellt worden sind. Bei ca. 30 Anträgen gab es bisher eine Ablehnung, da keine Gleichwertigkeit festgestellt werden konnte. 54 Anträge wurden vom Antragsteller zurückgezogen. Durch eine sogenannte Qualifikationsanalyse haben Menschen mit einem im Ausland erworbenen Beruf zusätzliche die Möglichkeit, falls Sie nicht die erforderlichen Unterlagen vorweisen können, ihre Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten anhand von Fachgesprächen, Arbeitsproben, Rollenspielen oder durch Überprüfung der berufsbezogenen Sprachkompetenz (Fachsprache) nachzuweisen.

Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit Fragen zu den einzelnen Beiträgen zu stellen, um abschließend in den Austausch über bereits gemachte Erfahrungen und Bedarfe in den eigenen Institutionen zu einzugehen.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an dem Austauschworkshop teilgenommen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, IHK OWL zu Bielefeld, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, Diakonie für Bielefeld gGmbH Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer - IBZ Friedenshaus e.V., Doctoral Researcher Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), Piening GmbH, und die Fachhochschule Bielefeld.

Austausch über Wege, Möglichkeiten und Angebote für geflüchtete Frauen in Bielefeld (09.05.17)

IQ Austauschtreffen mit 34 regionalen Teilnehmenden zum Thema: Geflüchtete Frauen

Bielefeld - Am 09. Mai 2017 hat die MOZAIK gGmbH einen Austauschworkshop zum Thema „Geflüchtete Frauen und ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt in Bielefeld“ durchgeführt. 34 Teilnehmende aus Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich sowie Flüchtlings- und Migrationsberatungsstellen aus Bielefeld nahmen teil und tauschten sich aus.

Frauen aus verschiedensten Einwanderungsgruppen benötigen genderspezifische Förderung, um an der gesellschaftlichen Teilhabe sowie der nachhaltigen Integration auf dem Arbeitsmarkt chancengleich beteiligt zu werden. Die Entwicklungen von Förderketten für differenzierte (Beratungs-) Angebote sowie gezielt erwerbsorientierte Maßnahmen sind notwendig. Hierzu hat die MOZAIK gGmbH verschiedene regionale Akteure aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich eingeladen um ihnen Austauschmöglichkeiten zu diesem Thema zu bieten.
Nach der Begrüßung und Einführung durch den IQ Teilprojektleiter Cemalettin Özer, präsentierte Makbule Çevik (MOZAIK gGmbH) Statistiken bezüglich der ratsuchenden Frauen, die bisher in der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld waren. Vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) - Regionalstelle Bielefeld stellte Herr Helmut Wilkening die aktuellen Bundesstatistiken aus der BAMF-Studie vor. Ebenso wurden von der stellv. Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Frau Annegret Grewe, die aktuellen Einwanderungszahlen für Bielefeld vorgestellt. Anschließend hielt Frau Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad (Technische Hochschule Köln) einen Impulsvortrag zum Thema Geflüchtete Frauen und ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt. Anhand von Praxisbeispielen aus bestehenden Strukturen in Bielefeld stellte Frau Henrike Mette vom ESTA Bildungswerk abschließend das Projekt I-Coach Begleitung für Frauen mit Fluchthintergrund vor.

„532 Personen wurden im angegeben Zeitraum beraten. 338 Männer und 182 Frauen“, stellte Makbule Ҫevik die genauen Zahlen vor und führte weiter aus: „Das macht einen Frauenanteil von 35%. 41 von den insgesamt 182 ratsuchenden Frauen sind Geflüchtete.“ Insgesamt wurden Ratsuchende aus 75 verschiedenen Ländern beraten. 24 % der ratsuchenden Frauen stammen aus Syrien, 20% aus Polen, 13% aus Russland, 9% aus Rumänien und je 7% aus der dem Irak, Griechenland, Serbien und der Ukraine. 22% der ratsuchenden Frauen wurden zu den sogenannten Referenzberufen aus dem Kaufmännischen Bereich (z.B. Kauffrau für Büromanagement, Kauffrau für Tourismus und Freizeit, Bankkauffrau etc.) beraten. Weitere 18% zum Referenzberuf der Lehrerin, 12% der Erzieherin und je 10% der Ärztin und der Gesundheits- und Krankenpflegerin beraten. Insgesamt wurden Beratungen zu 52 verschiedenen Referenzberufen durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Beratung waren 74% der ratsuchenden Frauen nicht erwerbstätig, 18% geringfügig beschäftigt, 7% in einer beitragspflichtigen Beschäftigung und zu je 1% in Aus- und Weiterbildung sowie Selbstständig. Keine der geflüchteten Frauen befand sich zum Zeitpunkt der Beratung in Arbeit. Während 52% der ratsuchenden Frauen angegeben haben EU-Bürgerinnen zu sein und 21% einen Aufenthalt aus familiären Gründen vorweisen konnten, besaßen 19%  einen Aufenthalt aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen und weitere 3% eine Aufenthaltsgestattung.

Im Anschluss stellte Herr Helmut Wilkening vom BAMF - Regionalstelle Bielefeld die aktuellen Bundesstatistiken aus der BAMF Studie vor. Er wies darauf hin, dass Frauen, welche zum größten Teil noch sehr jung sind, schlechtere Voraussetzungen für eine gelingende Integration haben als Männer. Wobei die Begründung unter anderem darin liegt, dass der Zugang zu Integrationskursen für Männer leichter sei als für Frauen. Frau Annegret Grewe, die stellv. Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums und Integrationsbeauftragte der Stadt Bielefeld, stellte die Statistiken bzw. Einwanderungszahlen für Bielefeld vor. „Zurzeit leben 6954 Geflüchtete in Bielefeld, viele mit großem Unter-stützungsbedarf“, betonte Annegret Grewe. Im Weiteren machte sie darauf aufmerksam, dass das Thema Familiennachzug aktuell eine große Rolle spielt und die Stadt Bielefeld vor einer dementsprechend großen Herausforderung steht.

Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, von der Technischen Hochschule Köln, hielt anschließend einen Vortag zum Thema Geflüchtete Frauen und ihre Teilhabe am Arbeitsmarkt. Einleitend stellte sie verschiedene Erfolgsbeispiele von geflüchteten Frauen vor und wies darauf hin, dass viele Lebenslagen unterschiedliche Bedarfe erfordern. „Aufgrund von unter anderem unterschiedlichen Fluchtursachen und Fluchterfahrungen und/oder unterschiedlicher Aufenthaltsdauer und Aufenthaltstitel bilden geflüchtete Frauen eine heterogene Gruppe“, stellte Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad klar. Sie verwies darauf, dass ein genaues und ressourcenorientiertes Erfassen und Berücksichtigen individueller Lebenslagen, Bedarfe und Kompetenzen der geflüchteten Frauen und eine bedarfsgerechte Unterstützung bei der Kinderbetreuung zu den zentralen Schlüsselkonzepten gehören, um so deren Teilhabe am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Im letzten Teil des Austauschworkshops stellte Frau Henrike Mette vom ESTA Bildungswerk anhand von 3 Praxisbeispielen das Projekt I-Coach Begleitung für Frauen mit Fluchthintergrund vor. Das Angebot richtet sich an Frauen, die ihr Herkunftsland verlassen mussten und nach Deutschland geflüchtet sind. Das Ziel des Projekts ist die kulturelle Integration, die Heranführung an eine Integration in den Arbeitsmarkt sowie die Verringerung von Vermittlungshemmnissen. Die individuelle Einzelberatung, Begleitung und das Coaching der Frauen dauert 6 Monate und findet, soweit möglich, in deutscher Sprache statt. Bisher nahmen 54 Frauen an dem Projekt teil.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an dem Austauschworkshop teilgenommen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, IHK OWL zu Bielefeld, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, Internationaler Bund, Beruflicher Weiterbildungsverbund Bielefeld e.V., Fachstelle für Flüchtlinge in Bielefeld, Caritas Bielefeld – Migrationsdienst, samo.fa Interkultureller Elternverein e.V., Jobcenter Herford, Amt für Schule/Bildungsbüro und kommunales Integrationszentrum, ESTA Bildungswerk, Psychologische Frauenberatung e.V., ZLL- Zentrum für Lehren und Lernen – Universität Bielefeld, Bezirksverband AWO OWL e.V./Fachdienst für Migration und Integration, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld e.V., Creos Lernideen und Beratung, Piening GmbH, FAW Akademie Bielefeld, DRK Kreisverband Bielefeld und die Fachhochschule Bielefeld.

Veranstaltung im Rahmen der Bielefelder Aktionswoche „Rassismus – Nicht mit mir!“ an der Universität Bielefeld (08.03.17)

Mehrfachdiskriminierung als Schwerpunktthema Veranstaltung im Rahmen der Bielefelder Aktionswoche „Rassismus – Nicht mit mir!“ an der Universität Bielefeld

Bielefeld – Am 08.03.2017 fand in der Universität Bielefeld eine Fachveranstaltung zum Thema „Mehrfachdiskriminierung“, organisiert von dem Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, in Kooperation mit der Stadt Bielefeld und der Fakultät der Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld, statt.

Vertreter von Vereinen und Initiativen von Menschen mit Migrationsgeschichte, die sich im Themenbereich Behinderung, Migration und Integration engagieren, trafen sich zum Erfahrungsaustausch und zur Wissensaktualisierung. Dabei gewann MOZAIK einen praxis- sowie wissenschaftsorientierten Einblick in das Thema „Migration und Behinderung“ im Hinblick auf Diskriminierung.

Im Rahmen der Bielefelder Aktionswochen gegen Rassismus 2017, „Rassismus – Nicht mit mir!“ fand die Veranstaltung „Mehrfachdiskriminierung“ in den Räumlichkeiten der Universität Bielefeld statt, in der sich Vereine und Initiativen von Menschen mit Migrationsgeschichte und Mitarbeitende der Ortsverbände, die sich im Handlungsfeld „Migration und Behinderung“ engagieren, austauschten. Neben dem Erfahrungsaustausch bat sie auch die Möglichkeit gegenseitiger Beratung und zukünftiger Zusammenarbeit an.

Die Teilnehmenden, so auch MOZAIK, gewannen einen Einblick in das Themenfeld Migration im Bezug auf Behinderung, sowohl aus den Erfahrungsberichten als auch aus dem Stand der Wissenschaft.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Begrifflichkeiten „Intersektionalität“ bzw. (Mehrfach-)Diskriminierung mit dem Fokus auf Behinderung dargelegt. Neben der Klarstellung dieser Begrifflichkeiten tauschten sich Vertreter/-innen von Vereinen und Orts-verbänden in Form eines moderierten Podiumsgesprächs über ihre beruflichen und privaten Erfahrungen aus. Auch die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit sich mit Referenten über das Thema in Foren mit dem Fokus auf „Barrieren und Zuschreibungen – wie kann Teilhabe gelingen?“ oder „Strukturelle Defizite greifbar machen“ auszutauschen. Herr Özer stand dabei in der Veranstaltung bei Fragen zu Migrantenorganisationen zu Verfügung.

Die Wissenschaft beschreibt die (Mehrfach-)Diskriminierung mit dem Begriff „Intersektionalität“, welche den Schnittpunkt von verschiedenen Diskriminierungsformen und Dimensionen von Ungleichheit, Differenz und Herrschaft aufzeigt. Auf Grundlage dieses Verständnisses wurden Vereine, Initiativen und Ortsverbände im Thema Migration und Behinderung sensibilisiert, sodass sie in ihrer Arbeit adäquat mit den betroffenen Menschen umgehen können.
Mit einer offenen Haltung soll dabei diesen betroffenen Menschen ermöglicht werden, wie jeder Andere an der Gesellschaft zu partizipieren.

MOZAIK hält Vortrag im Rahmen der Informationsbörse für Neueingewanderte (30.11.16)

MOZAIK hält Vortrag im Rahmen der Informationsbörse für Neueingewanderte des DRK Soziale Dienste OWL gGmbH Bielefeld

„Beruflicher Einstieg und Anerkennung ausländischer Abschlüsse“ lautetete das Vortragsthema von MOZAIK am 30.11.2016 bei der ersten Informationsbörse „Ich bin neu in Deutschland. Worauf habe ich Anspruch“ . Insgesamt wurden 30 Teilnehmende im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld, informiert.

Nach einer kurzen Information, insbesondere für Teilnehmende ohne formalen Abschluss, zu Zugangsmöglichkeiten und – Voraussetzungen zum deutschen Arbeitsmarkt, wurde das Verfahren der beruflichen Anerkennung erläutert und die kostenlosen Beratungs- und Förderangebote des IQ Netzwerk NRW vorgestellt. Neueingewanderte sollen die IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen nutzen, um durch eine Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüss die Beschäftigungschancen in Deutschland zu erhöhen.

Der Vortrag wurde durch drei ehrenamtliche Mitarbeiter des DRK soziale Dienste auf Arabisch und Persisch und von einem ehrenamtlichen Anerkennungsbegleiter auf Kurdisch übersetzt.

Nach dem Vortrag wurden auf Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen und sie erhielten die Möglichkeit individuelle Beratungsterminabsprachen mit der Mitar-beiterin von MOZAIK gGmbH abzusprechen.

Des Weiteren referierten an diesem Tag das Jobcenter Bielefeld zum Thema: Leistungen. Worauf habe ich Anspruch?, es fand ein Dialog mit dem Bezirksdienst der Polizeiwache Ost Stadtmitte „Ostmannviertel“ zum Thema „Wann wird man in Deutschland bestraft? statt und zwei Referentinnen des DRK Soziale Dienste OWLgGmbH informierten über Leistungen der Pflege- und Krankenkassen, sowie zum Vertragsrecht in Deutschland.

Folgende Vertreterinnen der Migrationsberatungsstelle des DRK Soziale Dienste OWL gGmbH Bielefeld, haben an der Informationsveranstaltung teilgenommen: Frau Tatjana Trembatsch (Leiterin der Migrationsberatungsstelle), Frau Lütfiye Polat (Migrationsberatung), Frau Hatice Gümüş (Migrationsberatung; Beschwerdemanagement für Flüchtlinge).

Syrischer Ingenieur diskutiert mit Experten (15.11.16)

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten Ingenieuren in OWL – Syrischer Ingenieur diskutiert mit Experten

Bielefeld- Am 15.November 2016 lud der VDI OWL (Verein Deutscher Ingenieure) im Rahmen des ing.meet.ing # 13 zum Thema „ Die Welt wächst zusammen! - Bildungsauftrag Solidarität?“ ein, um mit fachkundigen Menschen aus der Region über Migration in unserer Gesellschaft zu diskutieren. Als Talk-Gäste waren Prof. Paul Mecheril,Institut für Pädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Direktor des Center for Migration, Education and Cultural Studies, Thomas Richter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bielefeld, Makbule Çevik, wissenschaftliche Mitarbeite-rin der MOZAIK gGmbH sowie Youssef Nasim Al Chadaideh, geflüchteter Ingenieur aus Syrien, eingeladen.

Bildquelle: VDI OWL

Neben den geladenen Talk-Gästen waren rund 200 Gäste der Einladung des VDI OWL (Verbund deutscher Ingenieure) am Donnerstagabend gefolgt. Tanja Krüger (Moderatorin) begrüßte die Anwesenden und eröffnete die Veranstaltung mit einer musikalischen Einlage der Band „Canclou“. Anschließend wurde Prof. Dr. Paul Mecheril als Migrations-Forscher auf der Bühne begrüßt. In seinem wissenschaftlichen Beitrag ermöglichte er den Anwesenden einen Einblick aus migrationsspezifischer Sicht und wies darauf hin, dass die Migrationsbewegung auf der Welt nicht jetzt oder erst mit den „Gastarbeitern“ anfing, sondern schon viel früher, etwa mit der Migration nach Amerika oder der Migration nach Kanada. Er führte weiter aus, dass das Land durchaus in der Lage ist die 3-4 Mio. Menschen zu unterstützen, die temporäres Leid erfahren und sich in existenziellen Notsituationen befinden.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung kamen Prof. Dr. Paul Mecheril, Thomas Richter, Makbule Çevik und Youssef Nasim Al Chadaideh mit Michael Bleimund auf der Bühne zu einer offenen Talkrunde zusammen. Makbule Çevik berichtete in dieser Runde über die „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ und die mehrsprachige Erst- und Verweisberatung, bei der Ratsuchenden Unterstützung bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen geboten wird, um eine volle Gleichwertigkeit Ihres Berufsabschlusses zu erhalten. Sie gab an in 2016 413 Personen zu Abschlüssen und Qualifikationen aus dem Herkunftsland beraten zu haben. Bei 122 Personen von den 413 Personen handelte es sich um Geflüchtete, vorrangig aus Syrien, Iran und Irak. Sie führte weiter aus, dass zu 84 verschiedenen Referenzberufen, wie z.B. Ärzte und Ärztinnen, Leher und Lehrerinnen, aus 65 verschiedenen Ländern, beraten wurde. 37 Personen, davon 24 Geflüchtete, wurden zum Referenzberuf des/der Ingenieur/-in beraten. Abschließend berichtet Youssef Nasim Al Chadeideh über seinen beruflichen Werdegang und seine aktuelle (berufliche) Situation in Deutschland. Youssef Nasim Al Chadeideh lernte mit Unterstützung der MOZAIK gGmbH, bei der ihm im Rahmen der Anerkennungsberatung geholfen wurde seinen Berufstitel als Ingenieur anerkennen zu lassen, Michael Bleimund kennen. Der deutsche Ingenieur , vernetzt im VDI OWL, erklärte sich bereit den syrischen Kollegen ehrenamtlich zu unterstützen und sich kollegial in der Fachsprache auszutauschen sowie in seinen Netzwerken nach wei-teren Unterstützungsmöglichkeiten für Youssef Nasim Al Chadeideh zu suchen.

Abschließend bekamen die anwesenden Gäste und die Talkgäste die Möglichkeit sich ausführlich über mögliche Fragen und Themen auszutauschen.

Am Ende der Veranstaltung erklärte sich, ein weiterer Ingenieur aus der Region bereit, sich ehrenamtlich mit einem geflüchteten Kollegen in den Austasuch zu gehen. Erste Kontakte wurden bereits vor Ort mit anwesenden Ingenieuren aus Syrien geknüpft.

 

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Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier auf der VDI Seite.

IQ Austauschtreffen im Kontext des beruflichen Anerkennungsgesetze in Bielefeld (02.11.16)

Zum IQ Austauschtreffen trafen sich 23 Teilnehmende aus Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich sowie Geflüchteten- und Migrationsberatungsstellen aus Bielefeld

Bielefeld - Am 02. November 2016 hat MOZAIK gGmbH im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ einen Austauschworkshop zum Thema IQ Qualifizierungsangebote - im Kontext der beruflichen Anerkennungsgesetze - angeboten. Cemalettin Özer von der MOZAIK gGmbH präsentierte die Ergebnisse der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung. Ebenso stellt Rolf Göbels vom Westdeutschen Handwerkskammertag Düsseldorf das IQ Netzwerk in NRW vor und informierte über „Qualifizierungsangebote im Kontext des Anerkennungsgesetzes“. Das IQ NRW Verbundprojekt OnTop (Universität Duisburg-Essen, Otto-Bennecke Stiftung und Hochschule Niederrhein) stellte Lejla Bradaric (Otto-Bennecke Stiftung) das Projekt „Brückenmaßnahmen für zugewanderte Akademikerinnen und Akademiker“ vor.

Nach der Begrüßung durch Herrn Cemalettin Özer (Geschäftsführung der MOZAIK gGmbH) wurden die aktuellen Zahlen der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsbera-tung vorgestellt. „Im Zeitraum von Januar 2016 bis Oktober 2016 wurden 351 Personen beraten. Davon waren 236 Männer und 115 Frauen. Insgesamt wurden 398 Beratungen durchgeführt, 229 Anerkennungsberatungen, 93 Qualifizierungsberatungen und 76 Beratungen zu Schulabschlüssen und in Gruppeninformationsveranstaltungen,“ berichtete Cemalettin Özer. Weitere wichtige Daten und Fakten: 42 % der Ratsuchenden die in der Qualifizierungsberatung waren amen aus Syrien, 11% aus dem Iran, 9% aus dem Irak und weitere 6% aus der Türkei. 16% der Ratsuchenden wurden zum Referenzberuf des Arztes/der Ärztin und 9% zum Ingenieurberuf beraten. 76% der 93 Ratsuchenden aus der Qualifizierungsberatung befanden sich zum Zeitpunkt der Beratung in keiner beitragspflichtigen Beschäftigung, 16 % in einer beitragspflichtigen Beschäftigung, ca. 5% in einer geringfügigen Beschäftigung und 2 % in einer Weiter- oder Ausbildung. 26% der Ratsuchenden wurden in ein IQ internes Angebot (Qualifizierungsmaßnahmen bei reg-lementierten Berufen) weiterverwiesen und 61% der Ratsuchenden an ein IQ externes Angebot (Hochschule, Sprachkurs- bzw. Weiterbildungsträger).

Im Anschluss stellte Rolf Göbels (Leitung IQ Netzwerk NRW) vom Westdeutschen Handwerkskammertag Düsseldorf das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ und das aktuelle Profil des IQ Netzwerks in NRW vor. Für den Förderzeitraum 2015-2018 seien 22 Träger aus NRW in drei Handlungsschwerpunkten mit 38 Teilprojekten vertreten.
In vier verschiedenen Qualifizierungsmodulen könnten Personen mit einem im Ausland erworbenen Berufsabschluss, die nach dem Anerkennungsverfahren keine volle Gleichwertigkeit ihres Berufsabschlusses erhalten haben, eine individuelle Anpassungsqualifizierung mit IQ Unterstützung durchlaufen - um somit auf dem Arbeitsmarkt in eine qualifikationsadäquate Beschäftigung zu kommen.

In diesem Zusammenhang wies Rolf Göbels die Teilnehmenden auf die Übersicht mit IQ Qualifizierungsangeboten in NRW, welche unter www.iq-netzwerk-nrw.de zu finden sind, hin. Weiterhin wurden die Möglichkeiten zur Finanzierung der Maßnahmekosten aus IQ Mitteln vorgestellt. Ergänzende Unterstützung durch das Individualbuget können z.B. Teilnehmende ohne Eigenleistungsfähigkeit (Einkommensgrenzen) erhalten. Dadurch wird den Ratsuchenden die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen ermöglicht (z.B. Fahrtkosten, Arbeitsbekleidung, Lebenshaltungskosten, auswärtige Unterbringung usw.).
Abschließend berichtete Herr Rolf Göbels über die Herausforderungen, die unter anderem in der Vielfalt der Berufe sowie Berufs- und Studienabschlüsse (328 Ausbildungsberufe und 18.044 Studiengänge in Deutschland) und in der Individualität der Anerkennungsbescheide im Kontext des Berufsbildungssystems begründet liegen.

Im letzten Teil des Austauschworkshops berichtete Frau Lejla Bradaric von der Otto Benecke Stiftung über das Verbundprojekt OnTop. „Das Projekt bietet Brückenmaßnahmen für zugewanderte Akademikerinnen und Akademiker mit im Ausland erworbenem Hochschulabschluss an. Die Teilnehmenden erhalten zum Beispiel eine individuelle Beratung und Begleitung, passgenaue Brückenmaßnahmen entsprechend der individuellen Qualifikationen, Unterstützung durch Mentoren und Coaches sowie Einblicke in die spezifischen Berufsbilder. Somit werden den Teilnehmenden, die in Deutschland keine Arbeit finden können oder einer Beschäftigung nachgehen, welche nicht ihren Qualifikationen entsprechen, durch eine auf Ihre Bedarfe zugeschnittene Förderung neue Möglichkeiten geboten,“ so Frau Bradric.
An dem Austauschworkshop nahmen Vertreter/-innen von folgenden Institutionen teil: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, IHK OWL zu Bielefeld, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Frauenbüro Stadt Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, Altenhagen weltoffen & hilfsbereit, Beruflicher Weiterbildungsverbund Bielefeld e.V., Euro-Schulen Ostwestfalen-Lippe, Bezirksverband AWO OWL e.V./Fachdienst für Migration und Integration, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld e.V., REGE mbH, Piening GmbH und FAW Akademie Bielefeld.

Treffen zwischen einem Bau- und Umweltingenieur aus Syrien und einem deutschen Berufskollegen (06.10.16)

Geflüchteter Ingenieur aus Syrien möchte die Fachsprache für Ingenieure in seiner Freizeit lernen

Gütersloh – Am 06.10.2016 traf sich ein syrischer Bau- und Umweltingenieur mit einem deutschen Energie- und Wärmeingenieur im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ zu einem ersten Kennenlernen in den Räumlichkeiten der MOZAIK gGmbH.

Im Zusammenhang einer Kooperation zwischen Herrn Cemalettin Özer (Geschäftsführer MOZAIK gGmbH) und Friederike David (Leiterin Geschäftsstelle Verein Deutscher Ingenieure Ostwestfalen-Lippe Bezirksverein e.V.) konnten die ersten Kontakte zwischen den zwei Ingenieuren hergestellt werden. Eingebettet wurde die gemeinsame Aktivität in die Projektgruppe „MINT-Integration Flüchtlinge“ des VDI-OWL.
Im Rahmen der des IQ NRW Teilprojekts „IQ Anerkennungs- uns Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ wollte der syrische Bau- und Umweltingenieur seine in Deutschkenntnisse für die Beschäftigung als Ingenieur verbessern. Youssef Al Chaidadeh (Bau- und Umweltingenieur aus Syrien) und Michael Bleimund (Energie- und Wärmeingenieur bei der Stadt Bielefeld) trafen sich dazu am 06.10.2016 zum ersten Kennenlernen bei der MOZAIK gGmbH.

Nach der ersten Begrüßung tauschten Herrn Al Chaidadeh und Herr Bleimund erste persönliche Informationen aus. Auf der Landkarte zeigte Herrn Al Chaidadeh die Stadt Daraa, aus der er stammt und erzählte von seinem beschwerlichen Weg von Syrien über Libanon, Marokko und Spanien nach Deutschland. „Insgesamt war ich mit meiner Frau und meinen zwei Kindern zwei Monate unterwegs“, erinnert sich Herr Al Chaidadeh und zeigt die genaue Route auf der Landkarte auf. Anschließend berichtet Herr Al Chaidadeh ausführlich über sein Berufsleben in Syrien und seinen ersten Erfahrungen in Deutschland. „Ich möchte die Ingenieursprache lernen, normales Deutsch reicht nicht. Sonst kann ich hier nicht arbeiten,“ erklärt Herr Al Chaidadeh seine Befürchtung und führt weiter aus, dass er deshalb besonders glücklich über diese Möglichkeit ist, sich mit einem deutschen Berufskollegen austauschen zu können. Herr Bleimund möchte sich ehrenamtliche regelmäßig mit Herrn Chaidadeh treffen, um mit Ihm „Deutsch für Ingenieure“ zu lernen, Bewerbungen zu schreiben und fachbezogene Gespräche zu führen. „Ich habe Ihnen deutsche Ingenieurzeitungen mitgebracht, damit Sie sich mal erste Eindrücke verschaffen können,“ erklärt Herr Bleimund und übergibt Herr Al Chaidadeh drei Fachzeitschriften. Weiterhin erklärt sich Herr Bleimund dafür bereit, in seinen bestehenden Netzwerken nach einer Praktikumsstelle bzw. einer Arbeit für Herrn Chaidadeh umzuhören. Beide vereinbarten, dass sie sich in Zukunft einmal in der Woche treffen werden.

Weiterhin wurde besprochen, ob und wie Herr Al Chaidadeh an der geplanten Veranstaltung ing.meet.ing des VDI OWL und VDE OWL zum Thema „Die Welt wächst zusammen – Bildungsauftrag Solidarität?“ teilnehmen bzw. mitwirken kann. Hierzu werden die beiden Ingenieure sich bei Ihren kommenden Zusammentreffen noch ausführlich austauschen.

Informationsveranstaltung für Geflüchtete im Handwerksbildungszentrum Bielefeld zum Thema „Arbeitsmarktintegration und Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse“

Informationsveranstaltung zum Thema „Beruflicher Einstieg und Anerkennung ausländischer Abschlüsse“

Bielefeld- Am 22.08.2016 nahmen 13 Teilnehmende des Kurses „Berufliche & Sprachliche Kenntnisvermittlung inkl. Betriebliche Erprobung“ des Handwerksbildungs-zentrums Brackwede, Fachbereich Bau e.V., an der Infoveranstaltung in Bielefeld teil.

Die Frauen und Männer des Kurses erhielten von Frau Linda Boly (wissenschaftliche Projektmitarbeiterin MOZAIK), grundlegende Informationen zu den Zugangsmöglichkeiten und –voraussetzungen zum deutschen Arbeitsmarkt.  Im zweiten Teil der Veranstaltung referierte Frau Boly umfassend über das Verfahren der beruflichen Anerkennung. Übersetzt wurde der Vortrag in die Sprachen persisch, durch Frau Mariam Miri, einer wissenschaftlichen Projektmitarbeiterin von MOZAIK und in Arabisch, durch den ehrenamtlichen Anerkennungsbegleiter Herrn Ali Sedo Rascho.

Primäres Ziel der Informationsveranstaltung war es, neueingewanderten Menschen die Bedingungen für eine Arbeitsaufnahme in Deutschland aufzuzeigen  und auf vorhandene Beratungs- und Vermittlungsangebote z.B. die Integration Points der Arbeitsagenturen (des IQ Netzwerks und Bildungsberatungsstellen), aufmerksam zu machen. Des Weiteren sollen die Personen dazu ermutigt werden, die IQ-Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen zu nutzen, um durch eine Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüsse auch die Beschäftigungschancen in Deutschland zu erhöhen.

(Migranten-) Unternehmen und Beschäftigung von Flüchtlingen (14.03.16)

Sprachförderung, Kultursensibilität und Praktika zentral für eine gelingende Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten


Bielefeld - Am 14. März 2016 hat MOZAIK gGmbH einen Austauschworkshop zum Thema „(Migranten-) Unternehmen und Beschäftigung von Flüchtlingen“ im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“, angeboten. Insgesamt nahmen 21 Akteure aus dem Arbeitsmarkt-, Weiterbildungs- und Integrationsbereich an dem Austauschworkshop teil.

Nach der Begrüßung durch Herrn Cemalettin Özer (Teilprojektleitung der MOZAIK gGmbH) und kurzer Programmvorstellung informierte Herr Manfred Neumann (Teamleitung Beratung und Vermittlung Zuwanderungsteam des Jobcenters Arbeitplus in Bielefeld) die Teil-nehmenden über die (Inter-)Kulturellen Besonderheiten bei Flüchtlingen in Bezug auf die Arbeitsmarktintegration. Herr Neumann schilderte die aktuelle Situation zusammenfassend folgendermaßen: „Eine Analyse der kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der Herkunftsländer hat ergeben, dass sich die Arbeitgeber auf einen längeren Prozess bei der Arbeitsmarktintegration einstellen müssen. Einige Geflüchtete benötigen derzeit keine Vermittlung in den Arbeitsmarkt, sondern eine Vermittlung in die Arbeitswelt. Arbeitgeber, sowie Arbeitnehmer müssen auf diese Unterschiede in der Kultur und Struktur der jeweiligen Herkunftsländer im Vergleich zu Deutschland aufmerksam gemacht und sensi-bilisiert werden“.

Im Anschluss referierte Herr Herr Attila Sepsi (Koordination Berufsanerkennung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld) u.a. über aktuelle Stimmen aus der Wirtschaft, den Branchen, die auf Geflüchtete hoffen (Elektro- und Metallindustrie, Speditionen, Gastronomie, Wachschutz) und über das, besonders für Geflüchtete interes-sante, bei der IHK Bielefeld im August 2016 startende Programm, EQ plus. Bei EQ handelt es sich um eine Erweiterung des Programms Einstiegsqualifizierung um die Förderbereiche Sprache und interkulturelle Förderung.

Abschließend stellte Herr Özer die zentralen Ergebnisse der Befragung von Migranten(klein)unternehmen in Bielefeld dar. Die Bereitschaft, trotz einer kleinen Mitarbeiterschaft (Größenteils 1-5 Mitarbeiter/-innen), Geflüchtete in Ihrem Unternehmen einzustellen, lag bei 79% (N=207), wenn diese genügend Stellen zur Verfügung hätten. Als Motive, Geflüchtete einzustellen, wurde unter anderem gesellschaftliche Verantwortung, Mangel an Fachpersonal und die Zugehörigkeit zum Kundenkreis des Betriebs genannt.

Der letzte Teil des Workshops, bestand aus einer Gruppenarbeitsphase, in der sich die Akteure zu zwei Fragestellungen austauschen konnten. Der erste Themenbereich „Möglichkeiten der Verbesserung der Einstellungsvoraussetzungen auf Seiten der Unternehmen“, hat folgende zentrale Vorschläge ergeben:

Unternehmen sollten Sprachpaten (Mentoren) in Betrieben u.a. zur Fachsprachenvermittlung schaffen. Des Weiteren könnten sich die Unternehmen durch Integrationslotsen begleiten lassen, Betriebe könnten insgesamt mehr Hospitationen und Praktika anbieten und dabei Aspekte wie: Dauer, Länge, Zugang, Ablauf von Praktika, flexibel halten. Ebenso wichtig, für die Verbesserung von Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt ist, dass Arbeitgeber ihre Stellenangebote veröffentlichen. So kann die Vorrangprüfung schnell erfolgen.

Die zweite Workshop-Gruppe mit der Fragestellung "Welche (beruflichen) Qualifizierungen/Angebote benötigen
Flüchtlinge, um in Arbeit zu kommen?“, hat folgende Ergebnisse zusammengetragen:

Geflüchteten sollten, unabhängig vom Aufenthaltsstatus und Herkunftsland, Qualifizierungen angeboten werden, wie z.B. BUS- und Sprachkurse in Kombination mit einer Kinderbetreuung. Weitere Angebote für die Ausbildungs- und Arbeitsmarktorientierung (Bewerbungstraining, Rechte, Pflichten, Strukturen, interkulturelle Trainings zu verstehen, das Vertrauen in außerfamiliäre Strukturen zu gewinnen und die Eigenver-antwortung zu stärken), werden benötigt.

Vertreter/-innen aus folgenden Institutionen haben an dem Austauschworkshop teilgenommen: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld, IHK OW zu Bielefeld, Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, Frauenbüro Stadt Bielefeld, Kommunales Integrationszentrum, Agentur für Arbeit Bielefeld, Jobcenter Arbeitsplus Bielefeld, Internationaler Bund – Sprachinstitut Bielefeld, Beruflicher Weiterbildungsverbund Bielefeld e.V., Bezirksverband AWO OWL e.V. / Fachdienst für Migration und Integration, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld e.V., SPD Ratsfraktion, FAW Akademie Bielefeld, DRK Kreisverband Bielefeld.

[Projektmitteilung als PDF]

Tagung des DGB Bildungswerks Bund im Rahmen des Projekts „ANERKANNT!“ (20.10.15)

Tagung des DGB Bildungswerks Bund im Rahmen des Projekts „ANERKANNT!“

Bonn - Die diesjährige Tagung im Rahmen des Projekts „Anerkannt!“ beschäftigte sich am 20.10.15 in Bonn mit der Stärkung der Anerkennungskultur von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen in der Arbeitswelt. Neben den rund 70 Teilnehmenden war auch die MOZAIK gGmbH mit dabei und präsentierte ein Good-Practice Beispiel aus ihrer Beratung zum Thema des sogenannten Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG).

Sowohl in den Gewerkschaften wie in den betrieblichen Interessenvertretungen findet das Thema Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen zunehmend kontinuierliche Beachtung, auch wenn es noch nicht unbedingt strukturell endgültig verankert ist.
Die zentrale Rolle des Anerkennungsgesetzes dabei unterstreicht Mario Patuzzi vom DGB-Bundesvorstand so: „Das Anerkennungsgesetz ermöglicht es Menschen, im Ausland erworbene Qualifikationen anerkennen zu lassen, um gleichwertigen Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten, gleichen Lohn für gleiche Arbeit einfordern zu können und Ansprüche an beruflicher Weiterentwicklung geltend machen zu können.“

Das Thema Berufsanerkennung rückt auch durch den Zuzug von Flüchtlingen und deren künftige Integration stärker ins Blickfeld. Deutlich wurde das auch auf der am 22. Oktober 2015 in Düsseldorf vom DGB Bildungswerk durchgeführten Tagung „Anerkennungskultur jetzt – Betriebliche und gewerkschaftliche Positionen zur Stärkung der Berufsanerkennung in der Arbeitswelt“. Dort griff Ralf Maier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in seinem Grußwort die inzwischen geflügelte Frage auf, ob wir – die Gesellschaft – die Integration von Flüchtlingen schaffen. Und er wendete sie in die Frage, wie wir es schaffen. Seine Antwort war eigentlich ganz simpel: Sprache, Ausbildung, Arbeit. Das angemessen und zeitnah zu organisieren, ist dann aber nicht ganz so einfach. Bei der Frage Spracherwerb hat es aktuell einen Fortschritt gegeben: die Integrationskurse wurden per Gesetz für Asylbewerber geöffnet. Allerdings – dies wurde in der Diskussion angemerkt – dauert es erfahrungsgemäß eine Weile, bis eine solche Regelung in der Praxis unten ankommt.

Für die Bereiche Ausbildung und Arbeit spielt natürlich die Frage Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen eine wichtige Rolle. Hier hat es aus Sicht von Ralf Maier durchaus Fortschritte gegeben, etwa durch effizientere Verfahren für (bundesrechtlich geregelte) Gesundheitsberufe. Bisher wenig angewandt wird die Anerkennung durch Qualifikationsanalysen. Bei den Betrieben gibt es gegenüber Menschen mit ausländischen Qualifikationen mehrheitlich keine Bedenken, in der Praxis fehlt es aber an Wissen über das Anerkennungsgesetz und die damit verbundenen Möglichkeiten. Deshalb startet das BMBF gemeinsam mit dem Industrie- und Handelskammertag ein Projekt, um die Unternehmen zu sensibilisieren.

Auf Arbeitnehmerseite ist dies mit dem Projekt Anerkannt inzwischen weitgehend gelungen, so Daniel Weber, Leiter des Bereichs Migration & Gleichberechtigung beim DGB Bildungswerk. Abgeschlossen sei der Prozess, das Thema strukturell in den Betrieben zu verankern, aber noch nicht – räumt er ein. Deshalb läuft die Ausbildung zur Fachkraft Anerkennung weiter. Und es sind Kooperationstagungen mit der IG Metall und der GEW vorbereitet, die das Ziel verfolgen, die Anerkennungskultur im Arbeitsalltag weiter zu verbreiten.

Uğur Tunç und sein ehrenamtlicher Beauftragte Kerim Çelebi berichteten von ihrem Good-Practice Beispiel. Uğur Tunç ist in der Türkei geboren und hat dort eine „duale“ Ausbildung als Elektriker absolviert und anschließend seinen Meister als Elektriker. Bevor er 2003 nach Deutschland kam, arbeitete er in der Türkei als selbständiger Elektriker und hatte sogar eigene Mitarbeiter. Da er nach seiner Ankunft in Deutschland jedoch den Elektrikerberuf nicht ausüben durfte, arbeitete er lediglich als Elektrohelfer. Nach mehreren vergeblichen Versuchen bei unterschiedlichen zuständige Stellen, den Elektromeister anerkennen zu lassen, empfahl ihm der ehrenamtliche Beauftragte für Anerkennungsfragen Kerim Çelebi das IQ-Erstberatungsangebot von der MOZAIK gGmbH in Bielefeld in Anspruch zu nehmen. Drei Monate nach der Antragstellung bei der IHK-FOSA und mit Unterstützung der Vor- und Nachbegleitung durch Herrn Çelebi, bekam Uğur Tunç eine 100 prozentige Gleichwertigkeit für seinen Beruf als Elektriker.

Auf ein Problem bei der Berufsanerkennung, das seit Inkrafttreten des Gesetzes besteht, verwies Mario Patuzzi vom DGB-Bundesvorstand, die Finanzierung des Anerkennungsverfahrens. Die Finanzierungsmöglichkeiten sind fragmentiert und bleiben oft bei den Betroffenen hängen. Nötig sein deshalb – so Mario Patuzzi – ein Bildungsförderungsgesetz, das die bisherigen Förderwege zusammenfasst und bündelt.

Die Sozialpartner im Organisationsbereich der IG BCE haben in der Praxis angefangen, die Fragen Sprache, Ausbildung, Arbeit konkret zu thematisieren. Darüber berichtete Regina Karsch von der Abteilung politische Schwerpunktgruppen der IG BCE. Mitte September wurde beschlossen, 125 Flüchtlinge in berufsvorbereitende Fördermaßnahmen zu bringen. Dazu genutzt wird das im Jahr 2000 ins Leben gerufene Programm Start in den Beruf (seit 2011 StartPlus). Kernpunkte sind Sprachkurse und Praktika. Getragen wird das Programm vom Unterstützungsverein der Chemischen Industrie, der 1975 gemeinsam von der Gewerkschaft und dem Arbeitgeberverband gegründet wurde. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt darin, dass die Förderung betrieblich verankert ist.

Auf der Tagung wurde deutlich: Eine Kultur der Berufsanerkennung mit all ihren Verästelungen in andere Themenfelder ist einigermaßen entwickelt, auch wenn noch vieles zu tun bleibt. Sie ist aber zumindest soweit entwickelt, dass die Ankunft zahlreicher Flüchtlinge und deren künftige Integration in den Arbeitsmarkt keine komplette Überforderung darstellt.

Quelle: Zusammengestellt aus dem Text "Anerkennungskultur wächst: Gewerkschaften rücken Berufsanerkennung weiter ins Blickfeld "

Teilanerkennung für Erzieherin aus Griechenland

Fallbeispiel aus dem Beratungsgeschehen von MOZAIK

Teilanerkennung für Erzieherin aus Griechenland

Bei reglementierten Berufen muss die Anerkennung der im Herkunftsland erworbenen Berufsqualifikationen beantragt werden, damit die Betroffenen Ihren Beruf in Deutschland ausüben dürfen. In diesen Berufen, zu denen unter anderem Ärzte, Apotheker, Juristen, Lehrer und Erzieher gehören, sind die Ausbildungsinhalte gesetzlich festgelegt, sodass es ohne eine Anerkennung nicht möglich ist in Deutschland diesen Beruf auszuüben

Die Inhalte der ausländischen Ausbildung, welche mit den erforderlichen Ausbildungsinhalten für den deutschen Beruf verglichen werden, erhalten entweder eine volle Gleichwertigkeit oder eine Teilgleichwertigkeit. Bei der Teilgleichwertigkeit müssen Anpassungs- und Nachqualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden, um die Defizite, welche es zwischen den beiden Ausbildungen gibt, anzupassen, sodass die Anerkennungssuchenden im zweiten Schritt die Gleichwertigkeit erlangen können. Desweiteren gibt es für einige die Möglichkeit an einer Kenntnisprüfung teilzunehmen oder, falls ein Hochschulabschluss vorliegt, die Möglichkeit einer Zeugnisbewertung.

Ein Beispiel für einen reglementierten Beruf mit Erteilung der Teilgleichwertigkeit ist der Fall einer jungen Griechin, die nach Ihrem Hochschulabschluss in Human- und Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Vorschulpädagogik an der Universität Thessalien im Sommer 2015, als EU-Bürgerin zu Ihrer Familie nach Deutschland gezogen ist, um hier als Erzieherin zu arbeiten. Der Antrag auf Gleichwertigkeit mit dem deutschen Beruf der staatlich anerkannten Erzieherin, welcher bei der Bezirksregierung Düsseldorf gestellt wurde, wurde mit einer Teilanerkennung bewertet. Zwar weißt die Ausbildung von der jungen Frau keine Defizite im theoretischen Bereich auf, allerdings fehlt Ihr im praktischen Bereich ein dem deutschen einjährigen Berufspraktikum entsprechender Ausbildungsanteil. Für die Anerkennung als Erzieherin wäre daher die Ableistung eines Berufspraktikums gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsordnung, dass von einer Fachschule für Sozialpädagogik begleitet wird, erforderlich. Sie wird zugleich auf die Möglichkeit hingewiesen die Bewertung Ihres griechischen Hochschulabschlusses bei der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) in Bonn zu beantragen. Somit könnte Sie zwar nicht als staatlich anerkannte Erzieherin arbeiten, aber Sie hätte die Möglichkeit sich mit der Bewertung der ZAB als pädagogische Fachkraft bei Kindertagesstätten zu bewerben. In einem Qualifizierungsberatungstermin in der IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK wurden zusammen mit der jungen Frau Möglichkeiten zu weiteren Qualifizierungsmaßnahmen in Ihrem Fall durchlaufen und erörtert. Für Sie kommt ein einjähriges Berufspraktikum nicht in Frage, sodass Sie die Zeugnisbewertung bei der ZAB gestellt wurde. Zeitgleich hat Sie sich bei verschiedenen Einrichtungen als pädagogische Fachkraft beworben und wartet auf eine positive Rückmeldung, um das Anerkennungsverfahren erfolgreich abschließen zu können.

Herausforderungen der Qualifizierungsberatung

Fallbeispiel aus dem Beratungsgeschehen von MOZAIK

Herausforderungen der Qualifizierungsberatung

Das Ablegen einer Kenntnisprüfung zur Herstellung der Gleichwertigkeit des Ausbildungsstandes bei reglementierten Berufen ist oft erschwert durch mangelnde Angebote an Bildungsdienstleistern

Anerkennungsverfahren im Rahmen des BQFG-Gesetzes führt nicht immer sofort zu einer vollen Anerkennung und ermöglicht damit einen sofortigen Wiedereinstieg in den Beruf. Oftmals bleibt es nach der Gleichwertigkeitsprüfung noch eine „letzte Hürde“ auf dem Weg zu einer vollen beruflichen Anerkennung zu überwinden: Anpassungsqualifizierungen bzw. Ausgleichsmaßnahmen oder Kenntnisprüfung, die von der zuständigen Stelle als Voraussetzung der beruflichen Anerkennung auferlegt werden. Bei der Suche nach einem passenden Anbieter dieser Maßnahmen wenden sich viele Anerkennungssuchende an MOZAIK gGmbH als IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle in Bielefeld. Bei einem Beratungstermin wird gemeinsam auf der Grundlage eines Bescheids über die Gleichwertigkeitsprüfung nach Qualifizierungsangeboten gesucht, die für den/die Anerkennungssuchenden/e zum Ausgleich der wesentlichen Unterschiede seiner/ihrer ausländischen Qualifikation zu absolvieren gilt. Doch nicht immer ist diese Suche erfolgreich.

Nach einer durchlaufenen Gleichwertigkeitsprüfung als Gesundheits- und Krankenpflegerin erhielt Frau Mikhali, gelernte Krankenschwester aus Georgien, den Bescheid über die teilweise Anerkennung. Von den zwei Ausgleichsmaßnahmen – Anpassungslehrgang oder Kenntnisprüfung- kommt nur die zweite für sie in Frage. Aufgrund ihrer familiären Situation und Selbstständigkeit als Altenbetreuerin wäre das Absolvieren einer Anpassungsqualifizierung für sie nicht möglich.

Frau Mikhali wendet sich wieder an MOZAIK und bietet um Unterstützung. Das Erlangen einer vollen Anerkennung ihres Diploms wäre für sie sehr wichtig. Sie möchte zwar nicht mehr als Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeiten aber auch in ihrer selbstständigen Tätigkeit haben nicht anerkannte Zeugnisse eine Wirkung: Als Altenbetreuerin nach § 45b SGB XI darf sie Ihre Leistungen nicht mit der Pflegekasse abrechnen. Frau Mikhali hat sich mittlerweile eine große Kundschaft erarbeitet. Ihre Patienten schätzen ihre Herzlichkeit und „hängen an Ihr“ und sind sogar bereit Ihre Rechnungen privat zu begleichen, solange ihre Lieblingsbetreuerin auf Anerkennung wartet. Dennoch ist es auf Dauer ein unzumutbarer Umstand.

Seit dem Beratungstermin bei MOZAIK liegen bereits 9 Monate zurück aber Frau Mikhali ist kein Stück weiter gekommen in ihrem Anerkennungsverfahren. Der nächst liegende Qualifizierungsanbieter hat sein Sitz in Köln und dieses räumliche Hindernis ist für sie im Moment unüberwindbar. Sie wartet und hofft darauf, dass vielleicht schon bald auch regionale Qualifizierungsangebote entstehen werden und sie das Anerkennungsverfahren endlich abschließen kann.

Flüchtlinge und das Verfahren beruflicher Anerkennung

Fallbeispiele aus dem Beratungsgeschehen von MOZAIK

Flüchtlinge und das Verfahren beruflicher Anerkennung

Fehlende Unterlagen ist oft das größte Hindernis, woran der Weg in die qualifizierte Beschäftigung  für diese Zielgruppe scheitert

Ein junges Ehepaar kurdischer Abstammung aus Kirgistan kommt 2013 als Asylsuchende nach Deutschland. Aufgrund der dort herrschenden Unruhen und gezielten Angriffen auf Wohnhäuser ethnischer Minderheiten war ihr Beschluss zu fliehen schnell gefasst. Alles wurde im brennenden Haus zurückgelassen.

In der neuen Wirklichkeit angekommen, stellte sich für sie nach dem Erreichen der Grundsicherheit und Versorgung als nächstes  die Frage nach der Perspektive. Beide besitzen eine Hochschulqualifikation: Er ist  Ingenieur für Entwicklung und  Ausbau von Erdöl- und Gasquellen, sie ist Gynäkologin. Die Gleichwertigkeitsprüfung ihrer Abschlusszeugnisse könnte für sie einen Weg in die qualifizierte Beschäftigung und eine gute Bleibeperspektive eröffnen. Dennoch besitzen die beiden keine Unterlagen mehr über ihre Qualifikationen und können sie aufgrund der erwähnten Umstände auch nicht mehr besorgen. Wird jetzt eine gute Perspektive für diese junge Familie, die inzwischen ein kleines Kind hat, nicht mehr so sicher sein?

Mit Unterstützung der Gemeinschaft Libelle e. V. aus Verl kam das Ehepaar zur Anerkennungsberatung bei MOZAIK. Die Beraterin hat herausgearbeitet, dass in den Fällen, in denen Personen keine schriftlichen Nachweise ihrer Abschlüsse erbringen können, die Bezirksregierungen (z.B. für Ingenieure) oder andere zuständigen Stellen für Gleichwertigkeitsprüfung ausländischer Abschlüsse auch Qualifikationsanalysen bzw. Kenntnisprüfungen oder ähnliche Kompetenzfeststellungsverfahren durchführen können. Die Gesetzliche Grundlage dafür bietet das Anerkennungsgesetz (§14 BQFG, und §18 BQFG-NRW). Es wurde eine Anfrage an die entsprechende Bezirksregierung geschickt. Die Rückmeldung liegt noch aus.

Das Ehepaar ist als Flüchtling anerkannt und bekommt eine Aufenthaltserlaubnis. Seit 2014 ist er Kunde beim Jobcenter und besucht ein Sprachkurs (B1). Er überlegt, eine Ausbildung als Kaufmann zu machen und verschickt parallel zum Anerkennungsverfahren Initiativbewerbungen. Sie ist derzeit zuhause mit einem kleinen Kind.

Austauschworkshop mit 25 regionalen Akteuren aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich (08.06.15)

Austauschworkshop mit 25 regionalen Akteuren aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich

Im Rahmen des IQ NRW Teilprojekts „IQ Anerkennungs- und Qualifizierungs-beratungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ hat die MOZAIK gGmbH am 08. Juni 2015 einen Austauschworkshop zum Thema „Flüchtlinge und das berufliche Anerkennungsverfahren“ angeboten. Herr Rolf Erdmeier vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge-Regionalstelle Bielefeld stellte das Thema Flüchtlinge mit aktuellen Zahlen und Entwicklungen dar. Frau Olena Turow von MOZAIK informierte in ihrem Beitrag über Möglichkeiten beruflicher Anerkennung ausländischer Abschlüsse zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration. Insgesamt haben 25 Akteure aus verschiedenen Bereichen an dem Austauschworkshop teilgenommen.

Der Aspekt der beruflichen Anerkennung ist für das Thema Flüchtlinge in Deutschland ein Aspekt, der angesichts der Vorrangstellung der psycho-sozialen Versorgung von Flüchtlingen wenig Beachtung erfährt. Dennoch steigt gleichzeitig mit der Gesamtzahl von Flüchtlingen auch die Anzahl der Flüchtlinge, die einen Berufsabschluss haben und die Möglichkeit der beruflichen Anerkennung ihrer Abschlüsse nutzen könnten.

Hierzu hat die MOZAIK gGmbH verschiedene regionale Akteure aus dem Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationsbereich eingeladen, um ihnen eine Austauschmöglichkeit zu diesem Thema zu bieten

Primäres Ziel des Austauschworkshops war es unter anderem, die Beschäftigungschancen von bleibeberechtigten Flüchtlingen durch das berufliche Anerkennungsverfahren zu erhöhen und eine regionale Vernetzung zu diesem Thema vorzunehmen.

Herr Erdmeier (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Regionalstelle Bielefeld) informierte die Teilnehmenden über die aktuelle Situation der Flüchtlinge und die Entwicklung aus der Sicht des BAMF. „Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland lag im Jahr 2014  schon bei ca. 200.000 Bewerbern. Laut Prognose werden es im Jahr 2015 insgesamt mehr als 400 000 Asylbewerber sein. Der größte Anteil der Asylbewerber kommt aktuell aus den Herkunftsländern Syrien, Albanien, Serbien, Irak und Afghanistan“, trug Herr Erdmeier vor.“

Frau Turow (MOZAIK gGmbH) stellte das Angebot der „IQ NRW Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstelle MOZAIK in Bielefeld“ vor und hat besonders auf die sehr geringe Anzahl von Flüchtlingen hingewiesen, die derzeit dieses Beratungsangebot in Anspruch nehmen.

In der Diskussionsrunde wurde hervorgehoben, dass die größte Hürde für Flüchtlinge zurzeit bei den Sprachfördermöglichkeiten liegt. Es besteht großer Bedarf nach einem besseren, intensiveren und familienfreundlicheren Sprachlernangebot, das auch ein Regelangebot sein soll. Hierfür bedarf es auch kommunaler Netzwerke.

Im Bereich des Anerkennungsverfahrens gibt es einen guten Informationsfluss über berufliche Hintergründe, allerdings wäre eine individuelle Begleitung während des Anerkennungsverfahrens wünschenswert.

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